Die Wahl der Mittelwände in der Imkerei: Ein Praxisbericht
In der Imkerei stellt sich immer wieder die Frage nach der optimalen Wahl zwischen gewalzten und gegossenen Mittelwänden sowie der Entscheidung für dicke oder dünnen Mittelwänden. Diese Entscheidung kann die Handhabung und den Erfolg der Bienenzucht beeinflussen.
Bei der Recherche im Internet und in Fachliteratur stoßen Imker auf unterschiedliche Meinungen zu diesen Fragen. Letztendlich liegt die Entscheidung beim Imker selbst, der das gewünschte Produkt auswählen oder den Lieferanten finden muss, der die passenden Mittelwände herstellt.
Interessanterweise scheinen die Bienen selbst wenig darauf zu achten, ob gewalzte oder gegossene Mittelwände verwendet werden oder wie dick diese sind. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Waben, die im Naturbau oder aus dünnen Mittelwänden gebaut sind, etwas empfindlicher sind als solche aus dickeren Mittelwänden.
Besonders bei der Verarbeitung von Mittelwänden unter kalten Bedingungen (unter 15 °C) ergeben sich verschiedene Empfindlichkeiten. Dünne Mittelwände sind stoßempfindlich und brechen leicht, während dicke Mittelwände spröder sind und in mehrere Einzelteile brechen können. Gewalzte Mittelwände hingegen zeigen sich als unempfindlicher, vorausgesetzt, sie werden sorgsam verarbeitet.
Die Handhabung von dünnen Mittelwänden erfordert besondere Aufmerksamkeit, insbesondere beim Einlöten. Die Gefahr von welligen Mittelwänden besteht, wenn sie bei kalten Temperaturen einzeln aus der Verpackung genommen werden. Dicke Mittelwände hingegen können durch Verwinden der geschlossenen Verpackung voneinander gelöst werden.
Ein wirtschaftliches Argument für dünnere Mittelwände ist die größere Anzahl pro Packung, was ökonomisch vorteilhaft sein kann. Auf der anderen Seite stellen dicke Mittelwände die erste Herausforderung vor dem Einlöten dar, da sie in der Verpackung leicht aneinanderhaften.
Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über die Dimensionen von dünnen und dicken Mittelwänden:
dicke Mittelwand | dünne Mittelwand | |
---|---|---|
Anzahl | 200 | 200 |
Gewicht | 10325 | 9195 |
g/MW | 51,63 | 45,98 |
g/cm2 | 0,0995 | 0,0886 |
Zander (Länge: 39,5 x Breite: 19,5; Fläche: 770,25) | ||
g/MW | 76,65 | 68,26 |
MW/kg | 13,0 | 14,6 |
DNM (Länge: 34,5 x Breite: 19; Fläche: 655,5) | ||
g/MW | 65,23 | 58,09 |
MW/kg | 15,3 | 17,2 |
Langstroh (Länge: 42,5 x Breite: 20,5; Fläche: 871,25) | ||
g/MW | 86,71 | 77,22 |
MW/kg | 11,5 | 13,0 |
Langstroh 2/3 (Länge: 41,5 x Breite: 12,5; Fläche: 518,75) | ||
g/MW | 51,63 | 45,98 |
MW/kg | 19,4 | 21,8 |
Hinweis: Die Maße in der oben aufgeführten Tabelle entsprechen nicht den gängigen Maßen für Mittelwände, welche im Imkerfachhandel verfügbar sind. In meiner Imkerei verwende ich Mittelwände, welche „schmaler“ und „niedriger“ sind.
Zusammenfassung / Fazit:
In der Saison 2023 habe ich beide Arten von Mittelwänden in meiner Imkerei eingesetzt. Man kann als Imker mit beiden Varianten arbeiten, da ist keine besser oder schlechter.
Ich werde in meiner Imkerei in Zukunft wieder ausschließlich die dicken Mittelwände einsetzen. Betrachtet man die wirtschaftliche Sicht, dann müsste ich klar die dünnen Mittelwände nehmen. Die einfachere Handhabung ist für mich allerdings ausschlaggebend.